Hier findest du Antworten auf die häufigsten Fragen von unseren Bewerbern und Interessenten zu allen Aspekten der ATSV.
Verbindung -
Pro und Contra
Laut Wikipedia ist eine Verbindung „ein Verband von Studenten und Alumni einer Hochschule, der Brauchtum und gewachsene Traditionen pflegt.“ Diese Definition ist sehr vage – aus einem einfachen Grund: Es existieren über 1600 Studentenverbindungen in Deutschland, die riesige Unterschiede aufweisen: Burschenschaften, christliche Vereine, Turnverbindungen, Damenverbindungen… alle mit ihren eigenen Prinzipien, Lebensweisen und Traditionen.
Eine der wenigen Gemeinsamkeiten fast aller Verbindungen ist wohl das sogenannte Lebensbundprinzip: Tritt man einmal der Gemeinschaft bei, ist es üblich, dieser ein Leben lang angehörig zu bleiben.
Studentenverbindungen haben in den letzten Jahren einen Ansehensverlust erlitten. Viele Bewerber, die zu uns kommen, sind anfangs sehr skeptisch und vorsichtig dem Gedanken gegenüber. Leider sind die Punkte, die Verbindungen (bzw. vor allem den Burschenschaften) vorgeworfen werden, in vielen Verbindungen zumindest teilweise berechtigt. Dazu gehören beispielsweise:
…sowohl innerhalb der Verbindung als auch nach außen die Unterteilung in Hierarchien, die ein „oben“ und „unten“ (bzw. besser/schlechter) unter den Mitgliedern definieren
…entsteht vor allem bei Abschottung nach außen, wenn praktisch das ganze Sozialleben sich innerhalb der Gemeinschaft abspielt, und sich die Mitglieder besonders stark mit der Verbindung identifizieren.
Der Großteil der Studentenverbindungen nimmt bis heute keine Frauen auf, teilweise werden Frauen regelrecht ferngehalten und nur zu offiziellen Anlässen ins Haus gelassen. Auf der anderen Seite wird ein zweifelhaftes Bild von „Männlichkeit“ (z.B in Form der Mensur) gelebt.
In einzelnen Verbindungen, vor allem in den Burschenschaften, wurden in der Vergangenheit ideologische und personelle Bezüge zum Rechtsextremismus festgestellt, besonders in Form von Sexismus, Rassismus und Homophobie.
Es ist in Verbindungen üblich, dass ehemalige Bewohner Mitglieder der Verbindung bleiben und ihre Nachfolger finanziell unterstützen. Wird diese Tradition in einer Verbindung überspitzt, besteht die Gefahr, dass ausgetretene Mitglieder praktisch geächtet werden oder der Austritt überhaupt nur schwer möglich ist. In solchen Fällen kann die lebenslage Mitgliedschaft praktisch gedeutet werden als „wenn du einmal drin bist, kommst du nie wieder raus“.
Es existieren, auch in Karlsruhe, noch immer sogenannte schlagende Verbindungen, in denen die Mensur üblich ist. Dabei werden Verletzungen (-> Schmiss) billigend in Kauf genommen und als Ausdruck von Männlichkeit angesehen.
Es ist uns wichtig zu betonen, dass längst nicht allen Verbindungen alle oder auch nur einige dieser Punkte vorzuwerfen sind! Viele sind längst in der Moderne angekommen. Wir sind davon überzeugt, dass kein einziger dieser Punkte auf uns zutrifft. Wir distanzieren uns von veralteten oder sexistisch-rassistischen Ideologien und pflegen nur regelmäßigen Umgang mit solchen Verbindungen, die unsere Prinzipien teilen. Die folgenden Informationen sollen für dich die Karten auf den Tisch legen, wenn du wissen möchtest, ob wir als Verbindung für dich geeignet sind.
Du verpflichtest dich in einem normalen Mietvertrag dazu, regelmäßig Miete zu zahlen und sorgsam mit dem Haus und deinem Zimmer umzugehen. Vertraglich war es das! Du gehst darüber hinaus keine finanziellen Verpflichtungen ein, auch nicht solche, die über die Wohndauer hinausgehen.
Du wirst ab dem zweiten Semester gebeten werden, ein kleines Ehrenamt in der Hausverwaltung oder Organisation anzunehmen und so dabei zu helfen, dass „der Laden läuft“. Das ist ganz normal und ist üblicherweise keine große Belastung für den Amtsträger. Diese Aufgabe sollte ernst genommen und gewissenhaft ausgeführt werden, aber das haben auch alle vor dir geschafft! Außerdem wird erwartet, dass du motiviert bist, an den Sportterminen und den offiziellen Veranstaltungen teilzunehmen und sie teilweise mit zu organisieren.
Die Bewohner des Hauses teilen sich auf in Gäste/Zwischenmieter (im 1. Semester), Fuxen (im 2. Semester) und Burschen (frühestens ab dem 3. Semester). Im Umgang auf dem Haus wirst du von diesen Unterschieden nichts bemerken: es werden grundsätzlich alle gleich behandelt und respektiert.
Grundsätzlich kann jeder in der ATSV aufgenommen werden, unabhängig von Herkunft, Geschlecht und sexueller Orientierung. Einzige Vorraussetzung ist, dass du aktuell oder sehr bald Student*in an einer Karlsruher Hochschule bist. Normalerweise sind etwa 50% der Aktivitas Frauen.
Nein, wir praktizieren die Mensur bzw. das studentische Fechten nicht und distanzieren uns von allen Verbindungen, die es tun.
Natürlich! Die ATSV ist eine große Familie, aber eben nicht das ganze Leben. Jeder von uns geht auch gern mal mit seinen externen Kommilitonen und Freunden raus und unternimmt etwas ohne seine Verbindungsgeschwister. Das ist völlig normal.
Wenn du hier einziehst, wirst du merken, dass es im Allgemeinen sehr unpolitisch zugeht. Es gibt keine „allgemeine Meinung“. Wir teilen Offenheit, Toleranz und demokratische Grundprinzipien, alles andere hängt vom Individuum ab.
Die Traditionen, die wir praktizieren, stützen sich vor allem auf unsere Prinzipien und die Verwaltung und das Zusammenleben auf dem Haus. Unter anderem gehören dazu:
Fragen zu den Prinzipien
Nein. Das Schwarze Prinzip meint, dass wir uns intern oder nach außen eben nicht anhand unserer Kleidung als Mitglied der ATSV zu erkennen geben. Wir haben Verbindungsfarben und auch eine Fahne, aber schlagen keine Mensuren auf diese Farben und kleiden uns ganz normal.
Bei unseren Sportterminen wird nicht geturnt. Der Name leitet sich nur von der Tradition des Studentischen Turnens ab, an die diese gemeinsamen sportlichen Aktivitäten angelehnt sind. Wir beschränken uns fast ausschließlich auf Mannschafts- und Ballsportarten wie Fußball und Basketball.
Ob du nach Ende deiner Zeit im Verbindungshaus Mitglied bleibst, ist ganz dir überlassen. Der Großteil der ausgezogenen Bewohner tut dies aber – weil sie es gern möchten. Sie erhalten dann Post von uns, nehmen weiterhin an einigen Veranstaltungen Teil und bleiben ihren alten Mitbewohnern und allen Mitgliedern weiterhin eng verbunden. Sie unterstützen ihre Nachfolger mit Wissen, praktischer Erfahrung und finanziell in Form eines Vereinsbeitrages, sobald sie dazu bequem in der Lage sind. Nur so sind die niedrigen Mieten bei uns möglich, und letztendlich profitiert jeder davon. Der Austritt (oder Auszug) ist aber jederzeit möglich. Darüber wird sich selbstverständlich niemand freuen, aber geächtet wird auch keiner.
Wenn du bei uns wohnst, wirst du aktiv an der Verwaltung und Organisation beteiligt sein oder eigene Projekte auf die Beine stellen. Dabei hast du die Möglichkeit, Teamarbeit, Organisation und Verantwortung zu erlernen. Die älteren Verbindungsgeschwister werden dir dabei helfen und dir zur Seite stehen. Du wirst lernen, mit Kritik umzugehen und sie selbst zu äußern. Du wirst Kompromisse eingehen und manchmal deine Meinung der Mehrheit unterordnen müssen. Aber du wirst auch deine eigenen kleinen Siege feiern und dafür Anerkennung bekommen. Wir sehen das als die „Spielwiese“ des Lebens: Eine Möglichkeit, dich auszuprobieren und Fehler zu machen, mit beschränkten Konsequenzen. Dabei lernst du wichtige Softskills „für‘s echte Leben“. Durch all das erziehst du dich selbst, und alle erziehen sich gegenseitig.
Was bedeutet...
Liest du auf dieser Seite das Wort adH, steht das für "auf dem Haus" - und heißt nichts anderes als "im Haus", also unserem Verbindungshaus.
Fuxen und Burschen sind die zwei Mitgliedsstufen, die während der Zeit im Verbindungshaus durchlaufen werden: Nach einem Semester wirst du "gefuxt", also offiziell in die Verbindung aufgenommen. Nach frühestens 2 Semestern wird man zum Burschen und damit vollwertiges Mitglied. Fuxen und Burschen werden gleich behandelt und haben auf dem Haus dieselben Rechte. Fuxen werden allerdings von einem "Fuxmajor", einem Betreuer, unterstützt. An diesen können sie sich immer mit Fragen werden. Außerdem sorgt er dafür, dass du dich gut einlebst und auch die anderen Gäste (im 1. Semester) und Fuxen besser kennenlernst.
Die Aktivitas sind die Gruppe aller Studentinnen und Studenten, die momentan im Verbindungshaus wohnen.
Diese beiden Begriffe stehen für "Alte Herren" und "Alte Herren/Alte Damen". So werden ehemalige Bewohner genannt, die weiterhin Mitglied der Verbindung sind. Mehr dazu liest du hier.
Der Konvent ist so eine Art Zentralversammlung. Hier treffen sich einmal im Monat alle Hausbewohner um sich gegenseitig auf den neuesten Stand zu bringen, Probleme zu diskutieren und Abstimmungen durchzuführen. Mehr dazu liest du hier.
Das ist unser Verbindungszirkel. Du siehst ihn beispielsweise in der Kopfzeile oben links. Der Zirkel ist für eine Verbindung ein Erkennungszeichen, ähnlich einem Logo. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig, aber im Allgemeinen steht der Zirkel einfach symbolisch für uns und unsere Gemeinschaft.
Wohnen
Den genauen Mietpreis sprichst du am besten mit dem Verantwortlichen oder (bei einer Zwischenmiete) mit deinem Zimmervermieter ab. Du kannst aber davon ausgehen, dass das Zimmer bei uns im Vergleich zu den üblichen Mietpreisen in dieser Lage (auch zu anderen Wohnheimen) sehr günstig ist.
Wir haben Zimmer von sehr unterschiedlicher Größe. Welches du erhälst, hängt von den aktuellen Verfügbarkeiten ab. Im Laufe deiner Zeit hier wirst du praktisch jedes Semester die Möglichkeit haben, dein Zimmer zu wechseln, wenn du es willst.
Wer neu bei uns einzieht, bringt normalerweise seine eigenen Möbel mit. Oft gibt es aber auch die Möglichkeit, vorübergehend eine Zwischenmiete zu übernehmen. In diesem Fall kannst du das Zimmer und die Möbel eines abwesenden Bewohners nutzen. Unter Umständen gibt es auch die Möglichkeit, ein paar Möbelstücke von jemandem zu übernehmen, der zeitnah auszieht. In jedem Fall helfen wir dir gern bei deinem Einzug.
Unter Kontakt findest du ausführliche Informationen zum Bewerbungsverfahren und der Zimmerverfügbarkeit.
Sport
Am wichtigsten ist uns, dass du Spaß am Sport hast und motiviert bist, regelmäßig an den gemeinsamen Sportterminen teilzunehmen. Wir erwarten keine Leistungssportler und sind auch selbst keine. Sport ist uns sehr wichtig für den Zusammenhalt und das Gruppengefühl. Außerdem gehört der Sport auch einfach zur Tradition unserer Verbindung dazu. Wenn du in eine Sportverbindung einziehst, ist es natürlich kein Nachteil, wenn du schon im Verein oder individuell Erfahrung hast. Wenn nicht, mach dir keine Sorgen: Wir treiben zusammen regelmäßig Sport und haben Spaß daran, jeder auf seinem individuellen Niveau.
Die Sporttermine gelten als „offizielle Veranstaltung“ und es ist gern gesehen, wenn du regelmäßig dabei bist. Aber es verstehen natürlich alle, das dem ab und zu die Uni oder etwas anderes im Weg steht. Auch für Vereinssport, Vorlesungen oder andere regelmäßige Verpflichtungen darfst du die Sporttermine verpassen. Solange du dich motiviert zeigst und einen Großteil der Termine wahrnehmen kannst, ist das in Ordnung. Sei dir einfach bewusst, dass der Sport zum Leben in der ATSV dazugehört und es gut ankommt, wenn du so häufig wie möglich mitmachst.
Cool! Der gemeinsame Sport ist, wie vieles hier im Leben in der ATSV, zum Ausprobieren da. Du kannst hier neue Sportarten entdecken, dich verbessern und uns vielleicht sogar etwas Neues beibringen.
ATSV
Akademische Turn & Sportverbindung Karlsruhe
Edelsheimstraße 6
76131 Karlsruhe
Webseite
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